Abschlussvorlesung von Prof. Dr. Michael Bernsen - Nachbericht
- Am vergangenen Dienstag, den 28. Januar 2025 hat Prof. Dr. Michael Bernsen im Festsaal des Hauptgebäudes der Universität Bonn seine Abschlussvorlesung gehalten.
Nach einem Vorwort des Geschäftsführenden Direktors des Instituts für Klassische und Romanische Philologie und CERC-Mitglied Prof. Dr. Gernot Michael Müller, das den Gründungssprecher zunächst biographisch hervorhob und anschließend seine langjährige Lehrtätigkeit sowie die besondere Beschäftigung mit den deutsch-französischen Beziehungen, Interkulturalität und europäischer Identität würdigte, sprach Bernsen selbst zum Thema „Nachhaltige Romanistik“.
Angesichts eines in Deutschland wie in Frankreich rückläufigen Interesses an der Sprache des Nachbarlandes und stetig sinkender Studierendenzahlen im Fach Romanistik definierte Bernsen den Begriff der Nachhaltigkeit in Bezug auf romanistische Literatur- und Kulturwissenschaft neu. Es solle künftig nicht darum gehen, die immer geringer werdende Zahl an Studierenden der Romanistik wieder nach oben zu treiben, sondern die wenigen Interessierten umso besser auszubilden und ihnen gezielt das Alleinstellungsmerkmal eines Abschlusses in einem romanistischen Studiengang vor Augen zu führen. Darüber hinaus gelte es, in Zeiten der Digitalisierung weiterhin für das Erlernen von Fremdsprachen jenseits des Englischen bzw. Multilingualität zu plädieren und möglichst unideologisch die Tiefendimension literarischer Werke zu erfassen. Dabei klang auch Kritik an aktuellen Trends der Literaturwissenschaft an, die durch vordergründige politische Korrektheit teilweise an der Oberfläche der analysierten Werke verharren.
Bernsen schloss mit einem klaren Auftrag an die Romanistik der Gegenwart: Um das Fach langfristig zu erhalten und Studierende zu fördern und fordern, solle eine stets von Offenheit und Neugier geprägte Haltung an den Tag gelegt werden, die auch keine Scheu vor der Arbeit an und mit schwierigen Texten und Themen hat.
Das Team des CERC dankt seinem Gründungssprecher für die gute Zusammenarbeit und verbleibt mit den besten Wünschen für die Zukunft!
(Svenja Walter)
© Cerc
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Am vergangenen Dienstag, den 28. Januar 2025 hat Prof. Dr. Michael Bernsen im Festsaal des Hauptgebäudes der Universität Bonn seine Abschlussvorlesung gehalten.
Nach einem Vorwort des Geschäftsführenden Direktors des Instituts für Klassische und Romanische Philologie und CERC-Mitglied Prof. Dr. Gernot Michael Müller, das den Gründungssprecher zunächst biographisch hervorhob und anschließend seine langjährige Lehrtätigkeit sowie die besondere Beschäftigung mit den deutsch-französischen Beziehungen, Interkulturalität und europäischer Identität würdigte, sprach Bernsen selbst zum Thema „Nachhaltige Romanistik“.
Angesichts eines in Deutschland wie in Frankreich rückläufigen Interesses an der Sprache des Nachbarlandes und stetig sinkender Studierendenzahlen im Fach Romanistik definierte Bernsen den Begriff der Nachhaltigkeit in Bezug auf romanistische Literatur- und Kulturwissenschaft neu. Es solle künftig nicht darum gehen, die immer geringer werdende Zahl an Studierenden der Romanistik wieder nach oben zu treiben, sondern die wenigen Interessierten umso besser auszubilden und ihnen gezielt das Alleinstellungsmerkmal eines Abschlusses in einem romanistischen Studiengang vor Augen zu führen. Darüber hinaus gelte es, in Zeiten der Digitalisierung weiterhin für das Erlernen von Fremdsprachen jenseits des Englischen bzw. Multilingualität zu plädieren und möglichst unideologisch die Tiefendimension literarischer Werke zu erfassen. Dabei klang auch Kritik an aktuellen Trends der Literaturwissenschaft an, die durch vordergründige politische Korrektheit teilweise an der Oberfläche der analysierten Werke verharren.
Bernsen schloss mit einem klaren Auftrag an die Romanistik der Gegenwart: Um das Fach langfristig zu erhalten und Studierende zu fördern und fordern, solle eine stets von Offenheit und Neugier geprägte Haltung an den Tag gelegt werden, die auch keine Scheu vor der Arbeit an und mit schwierigen Texten und Themen hat.
Das Team des CERC dankt seinem Gründungssprecher für die gute Zusammenarbeit und verbleibt mit den besten Wünschen für die Zukunft!
(Svenja Walter)