Das Centre Ernst Robert Curtius (CERC) hat sich mit vielfältigen Aktivitäten an der diesjährigen Europawoche beteiligt. Am 5. Mai fand im Arkadenhof der Universität Bonn die Vernissage zur Ausstellung „What Is Europe To You“ statt, in der die italienische Künstlerin Lisa Borgiani Porträts von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Milieus zeigt, die sie auf ihrer Reise quer durch Europa getroffen und darüber befragt hat, was Europa für sie bedeutet. Die Antworten spiegeln ein breites Meinungsspektrum von Zuspruch bis Ablehnung. Das Projekt wurde vom Goethe-Institut Bonn initiiert und gemeinsam mit dem Institut français Bonn, dem Instituto Camões Köln, dem Istituto Italiano di Cultura Köln und dem CERC durchgeführt. Die Ausstellung ist bis Ende Mai im Arkadenhof zu sehen.
Am 6. Mai war das CERC von 11 bis 16 Uhr mit einem Stand auf dem Europamarkt der Stadt Bonn auf dem Marktplatz vertreten und stellte dort sein Programm sowie weitere frankreich- und europabezogenen Aktivitäten der Universität einem breiten Publikum vor. Das Ausstellungsprojekt vom Vorabend wurde fortgesetzt: Am Stand waren mehrere Partner der Ausstellung (GI Bonn, IF Bonn und CERC) gemeinsam vertreten und auch die Künstlerin war vor Ort. Das sommerliche Wetter lockte viele Interessierte in die Innenstadt und der Stand hatte großen Zulauf. Wir haben uns über den Austausch mit zahlreichen frankreichbegeisterten Bürger:innen sehr gefreut!
Die Europawoche wurde in den Räumlichkeiten der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) am 9. Mai mit zwei europabezogenen Workshops und einer sich daran anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Wofür steht Europa?“ abgerundet. Im ersten Workshop standen unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine und der wachsenden geopolitischen Bedeutung Chinas sicherheitspolitische Fragen im Mittelpunkt. Diskutiert wurde u. a. die Frage, inwiefern ein gemeinsames europäisches Vorgehen in sicherheitspolitischen Angelegenheiten sinnvoll bzw. umsetzbar ist und welche Rolle demokratische Werte in der europäischen Außenpolitik spielen. Um diese Werte, die als ein wichtiger Grundpfeiler der EU definiert wurden, ging es auch im zweiten Workshop, genauer um die Frage, wie die EU in Zukunft transparenter und repräsentativer gestaltet werden kann.
Die Ergebnisse der Workshops flossen abends mit in die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion ein. Zu Gast waren Dr. Claire Demesmay vom Deutsch-Französischen Jugendwerk Berlin, Nicolas Ehler, Länderdirektor Frankreich und Leiter des Goethe-Instituts Paris sowie Josef Neumann, Mitglied des Landtages. Neben politischen Themen ging es auch um die Frage, wie Kultur, Bildung und Politik auf innovative Art und Weise dazu beitragen können, Europa mitzugestalten. Alle Podiumsgäste betonten die große Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Austauschs in diesem Bereich.