Am 18. Juni wurde im Festsaal des Hauptgebäudes der Universität die neue Émile Durkheim-Forschungsstelle feierlich eingeweiht. Nach einer Begrüßung durch den Rektor der Universität Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch und den französischen Hochschulattaché Dr. Matthieu Osmont fand ein Symposion zum zukünftigen Forschungsschwerpunkt der neuen Einrichtung statt, unter dem Titel: „Crisis Analysis. Researching the Causes, Consequences and Interdependencies of Multiple Crises”. Prof. Dr. jur. Dr. h.c. Werner Gephart präsentierte in seinem Beitrag die Eckpunkte des geplanten Forschungsprogramms (The Birth of the „Crisis“ and the Spirit of Modernity? The Durkheimian Legacy). Zur Keynote (Les intellectuels et la crise) war Prof. Giséle Sapiro von der EHESS aus Paris angereist; der Musikwissenschaftler Tobias Janz gab einen Einblick in seine Forschungen über Musik als Symptom für Krisen- und Umbruchszeiten (Music and Crisis - The Crisis of Music). Neben weiteren wissenschaftlichen Vorträgen (Daniel Witte: From Polycrisis to Metacrises? On Mistrust, Disinformation, and Deliberation, Prof. Chioma Daisy Oniyige: Discourses and Crises of Justice: Gender Injustices, Mariacarla Gadebusch-Bondio/Sarah Diner: Precarious Health in the Face of Polycrisis) führten Werner Gephart und Tim Shaw ein Gespräch über die künstlerische Verarbeitung von Krieg (War as a Crisis of Society? Discussion with an artist). Das Symposium bot den Anwesenden vielfältige Möglichkeiten zum Austausch und endete mit einer von Studierenden moderierten und kommentierten Schlussdiskussion zum Thema “Living with Crisis Multiplicity as the Price of Global Modernity?”, kommentiert durch Karin Peters aus der Abteilung Romanistik.
Thematisch zielt die neue Forschungsstelle darauf ab, neueste Erkenntnisse zur Krisenthematik zu bündeln und den interdisziplinären, historisch-systematischen Vergleich von Krisensemantik, Krisenanalyse und Krisenmanagement zu fördern.